Scheidungsrecht § Trennungsjahr, Unterhaltsrecht & mehr
Wie ist das Scheidungsrecht in Österreich geregelt? Wie sieht es mit der Vermögensaufteilung bei Scheidung in Österreich aus? Möchte man die Scheidung in Österreich einreichen, dann sollte man vorab gut über die rechtlichen Folgen einer Scheidung informiert sein. Vermeiden Sie eine strittige Scheidung in Österreich, um Kosten einer Scheidung zu sparen. Im folgenden Beitrag erfahren Sie, was eine strittige Scheidung kostet, ob man sich ohne Anwalt scheiden lassen kann und wie lange eine Scheidung in Österreich dauert. Darüber hinaus bieten Ihnen unsere weiterführenden Artikel zu den Themen „Kindesunterhalt“ und „Ehegattenunterhalt“ zusätzliche Informationen in den entsprechenden Bereichen.
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Familienrecht Redaktion
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- Alle Scheidungs- und Unterhaltsangelegenheiten zählen zum Bereich des Familienrechts, welches wiederum ein Teilgebiet des Zivilrechts ist. Das Zivilrecht regelt alle rechtlichen Fragen in den Bereichen Ehe, Scheidung, Lebensgemeinschaft, Elternschaft, Kindesobsorge und Unterhalt.
- Die Bezirksgerichte regeln alle Angelegenheiten, die das Eherecht in Österreich betreffen.
- Vor dem Bezirksgericht werden Rechte und Pflichten der Ehegatten während und nach der Ehe sowie im Trennungsjahr geregelt.
- Das Eherecht in Österreich umfasst folgende Aspekte: Namensregelungen, Vermögensverwaltung (Vermögensaufteilung, Ehewohnung), Unterhaltspflichten (Ehegattenunterhalt, Kindesunterhalt), Sorgepflicht, Obsorge-, Besuchs- und Umgangsrecht.
- Eines der komplexesten Teilbereiche des Familienrechts ist das Unterhaltsrecht. Hier erfahren Sie wie die Höhe der Alimente in Österreich bemessen wird.
Das Familienrecht in Österreich
Im Grunde genommen zählen alle Scheidungs- und Unterhaltsangelegenheiten in den Bereich des Familienrechts, welches wiederum ein Teilgebiet des Zivilrechts ist. Das Zivilrecht regelt alle rechtlichen Fragen in den Bereichen Ehe, Scheidung, Lebensgemeinschaft, Elternschaft, Kindesobsorge und Unterhalt. Unter anderem können in diesem Rahmen Staatsbürgerschafts-, Erbrechts-, Obsorge-, Adoptions- und Vaterschaftsfragen geklärt werden. Ferner beschäftigt sich das Zivilrecht mit der Frage der Geschäftsfähigkeit von Kindern und prüft wann und unter welchen Bedingungen minderjährige Personen Geschäfte abschließen dürfen.
Eherecht in Österreich
Die jeweiligen Bezirksgerichte regeln alle Angelegenheiten, die das Eherecht in Österreich betreffen. Vor dem Bezirksgericht werden eheliche Rechte und Pflichten der Ehegatten während und nach einer Ehe oder Trennung geregelt. Inbegriffen sind hierbei folgende Aspekte:
- Namensregelungen (Namensänderung nach der Scheidung)
- Vermögensverwaltung (Vermögensaufteilung, Ehewohnung)
- Unterhaltspflichten (Ehegattenunterhalt, Kindesunterhalt)
- Sorgepflicht, Obsorge-, Besuchs- und Umgangsrecht
Beim Ehegattenunterhalt erfolgt ein Vermögensausgleich, sodass beide Ehegatten den bisherigen Lebensstandard auch nach der Ehe erhalten können. Meist zahlt der besserverdienende Ehegatte einen bestimmten Betrag an den anderen Ehegatten. Das zuständige Bezirksgericht im Falle einer internationalen Scheidung ist am letzten Wohnort der Eheleute.
Trennungsjahr bei Scheidung in Österreich
Für die Scheidung in Österreich muss laut Scheidungsrecht ein Trennungsjahr dem Scheidungsverfahren vorangehen. Für das Trennungsjahr bei Scheidung in Österreich ist ein Zeitraum von mindestens 6 Monaten bis zu einem Jahr vorgesehen. Innerhalb dieser Zeit können sich die Ehepartner Gedanken über ihre zukünftige Lebensgestaltung und die Regelung der Scheidungsangelegenheiten machen.
Was darf man im Trennungsjahr bei einer Scheidung in Österreich nicht? Möchte ein Ehepartner aus der gemeinsamen Wohnung ausziehen, bedarf es der Einverständniserklärung des anderen Ehepartners. Zieht jedoch ein Ehegatte ohne Zustimmung des anderen Ehepartners aus, kann das Gericht dies als schwere Eheverfehlung werten. Schlimmstenfalls führt dies zu lebenslangen Unterhaltszahlungen an den geschädigten Ehepartner.
Unterhaltsrecht in Österreich
Eines der komplexesten Teilbereiche des Familienrechts ist das Unterhaltsrecht in Österreich. Die Unterhaltszahlungen zählen zu den besonders unangenehmen rechtlichen Folgen einer Scheidung, die meist einen Rechtskonflikt verursachen. Obwohl unterhaltspflichtige Ehepartner meist gewillt sind, Alimente für ihre Kinder zu zahlen, sorgt der Ehegattenunterhalt meist für hitzige Diskussionen.
Überdies können aber auch volljährige Kinder ihre Unterhaltsansprüche vor Gericht geltend machen, um ihren künftigen Ausbildungsweg finanzieren zu können. Je nach individueller Situation kann es notwendig sein einen spezialisierten Anwalt für Familienrecht heranzuziehen, um sich einen detaillierten Überblick über die eigene Rechtslage zu verschaffen. Lebt der Unterhaltspflichtige im Ausland kann zum Beispiel ein Anwalt für Familienrecht beim Einklagen des Unterhalts behilflich sein.
Kindesobsorge
Auch die Kindesobsorge hat rechtliche Folgen nach einer Scheidung und ist ein heikles Thema, welches oftmals bei strittigen Scheidungen in Österreich zu Unstimmigkeiten und Streit zwischen den Ehegatten führt. Bei einer einvernehmlichen Scheidung in Österreich sind sich die Ehepartner hingegen meist einig, wie die Kindesobsorge gehandhabt wird. In Österreich sieht die Gesetzeslage eine geteilte Unterhaltspflicht vor, bei der sich beide Elternteile bestmöglich um das Kindeswohl kümmern. Dabei ist es vorgesehen, dass das Kind bei einem Elternteil wohnt und das andere Elternteil regelmäßig besucht. Ein Anwalt für Familienrecht kann Ihnen behilflich sein im Fall, dass der Unterhaltspflichtige den Kindesunterhalt nicht zahlt.
Das österreichische Gesetz möchte damit erreichen, dass die Kinder ausreichend Kontakt mit beiden Elternteilen haben. Meist sorgt die Frage, in welchem Haushalt das Kind nach der Trennungleben soll, für Streitigkeiten. Folglich ist es die Aufgabe des Gerichts eine faire Lösung zu finden; dies kann auch eine 50-50-Regelung sein, bei der das Kind in beiden Haushalten lebt. Welche rechtlichen Folgen eine Scheidung bezüglich des Sorge- und Unterhaltsrechts hat, können Sie in unserem Artikel zum Thema „Kindesunterhalt“ nachlesen. Möchten Sie den Kindesunterhalt berechnen, ist unser Alimente Rechner hilfreich.
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- Scheidung einreichen
Vermögensverteilung bei einer Scheidung in Österreich
Besonders unangenehm können die rechtlichen Folgen der Vermögensverteilung bei einer Scheidung in Österreich sein. Neben dem Ehegatten– und Kindesunterhalt müssen in einem Scheidungsvergleich auch die folgenden Aspekte geklärt werden:
- Eheliches Vermögen
- Schulden und Kreditlasten
- Liegenschaften
Eine gerechte Aufteilung des ehelichen Vermögens ist besonders schwierig, da es hier keine genauen beziehungsweise bestimmbaren Richtlinien gibt. Beim Scheidungsvergleich besteht daher in diesem Bereich erhöhte Gefahr, dass ein Ehepartner benachteiligt wird. Daher ist es ratsam, vor einem Gerichtsverfahren mit einem Rechtsexperten zu sprechen. Ein Anwalt für Familienrecht kann eine Strategie für Sie ausarbeiten, sodass Sie Ihren gerechten Vermögensanteil auch erhalten. Als erfahrener Rechtsexperte weiß er, was zu Ihrem Vermögen gehört, was mit dem Wohnsitz geschieht, welche Ansprüche Sie haben und wie Sie diese geltend machen können.
Weitere Rechtliche Folgen bei einer Scheidung
Neben Vermögensaufteilung, Kindesobsorge sowie Kindes– und Ehegattenunterhaltgibt es weitere rechtliche Folgen bei einer Scheidung. Diese betreffen vor allem das Namensrecht und das Sozialversicherungsrecht, welches die Kranken- und Pensionsversicherung beinhaltet.
Namensrecht
Laut Namensrecht behält die geschiedene Frau in der Regel den gemeinsamen Familiennamen, wobei es unerheblich ist, ob es sich um einen Doppelnamen, den früheren Familiennamen des Mannes oder der Ehefrau selbst handelt. Anhand einer standesamtlichen Erklärung kann die Ehefrau jedoch ihren früheren Familiennamen wieder annehmen. Sollten die Eheleute den Namen der Ehefrau oder einen Doppelnamen tragen, kann selbstverständlich auch der Ehemann nach der Scheidung von diesem Recht Gebrauch machen.
Sozialversicherungsrecht
Zu den besonders kritischen rechtlichen Folgen bei einer Scheidungzählen vor allem die Bestimmungen, die das Sozialversicherungsrecht betreffen. Da in einer Ehe meist ein Ehepartner beim anderen mitversichert ist, besitzt einer nach der Scheidung keine eigene Sozialversicherung. Mit Eintreten der Rechtskraft der Scheidung verliert er demzufolge den Versicherungsschutz und muss sich selbst versichern (eine Ausnahme sind Bundesbeamte). Allerdings gibt es die Möglichkeit eine freiwillige Selbst- oder Weiterversicherung bei der Versicherung zu beantragen, um nahtlos krankenversichert zu sein.
Jene Weiterversicherung muss innerhalb von 6 Wochen nach Rechtskraft der Ehescheidung beantragt werden. Diese Frist sollte man nicht versäumen, da sonst eine Versicherungslücke entsteht und zunächst 6 Monate für einen erneuten Leistungsanspruch verstrichen sein müssen. Der Beitrag für die Selbstversicherung in der Krankenversicherung beträgt in diesem Jahr monatlich 418,69€. Hat der betroffene Ehepartner einen geringen Unterhaltsanspruch und keine weiteren Einkünfte, kann eine Ermäßigung erfragt werden. Anspruch auf Witwenpension besteht für eine geschiedene Frau nur dann, wenn zum Zeitpunkt des Todes des Ehemannes vor der Ehe ein Vertrag oder ein Urteil bezüglich des Unterhalts vorlag.
Dauer einer Scheidung in Österreich
Die Dauer einer Scheidung ist in Österreich von vielen verschiedenen Faktoren abhängig. Die einvernehmliche Scheidung ist um einiges schneller vollzogen als eine strittige Scheidung, in der noch zahlreiche Scheidungsfolgen (Unterhalt, Sorgerecht, Vermögensaufteilung) geklärt werden müssen. Anders als in Deutschland beträgt das Trennungsjahr in Österreich keine 12 Monate, sodass die Scheidung bereits nach 6 Monaten vollzogen werden kann. Unter gewissen Voraussetzungen kann sich die Scheidung hinauszögern, wenn ein Ehepartner nicht einwilligt. Je länger die Dauer der Scheidung, desto höher können die Scheidungskosten für Gericht und Anwälte ausfallen.
Strittige Scheidung in Österreich
Bei der strittigen Scheidung unterscheidet man zwischen den folgenden Scheidungsvarianten:
- Scheidung wegen Verschulden oder
- Auflösung der ehelichen Lebensgemeinschaft.
Sollten sich die Eheleute im Verlauf des strittigen Verfahrens auf eine einvernehmliche Scheidung einigen können, dann ist diese jederzeit möglich, sodass die Eheleute eine einvernehmliche Lösung erarbeiten können. Hierfür muss der klagende Ehegatte die Scheidungsklage zurückziehen. Die Ehegatten können bis zur Rechtskraft des Scheidungsbeschlusses einen Scheidungsantrag bzw. eine Scheidungsklage zurückziehen. Wer eine strittige Scheidung vermeiden möchte, sollte die Mediation als Alternative in Betracht ziehen. Liegen nicht ausreichend Beweise für eine Eheverfehlung vor, dann kann das Gericht die Scheidungsklage abweisen.
Scheidung mit Kindern in Österreich
Bei einer Scheidung mit Kindern muss in Österreich auch eine rechtliche Beratung wahrgenommen werden. Seit Februar 2013 sind die Eltern laut Scheidungsrecht dazu verpflichtet, dem Gericht zu bestätigen, dass sie sich bezüglich der aus der Scheidung resultierenden Bedürfnisse der Kinder beraten haben lassen. Diese Bescheinigung muss noch vor der Vorlage einer Regelung der Scheidungsfolgen vorliegen. Eine Liste der anerkannten Erziehungsberater, Informationen zur Anmeldung und eine Übersicht der Kosten erhalten Sie beim Bundeskanzleramt für Familien und Jugend bzw. vom Bundesministerium für Verfassung, Reformen, Deregulierung und Justiz.
Mediation
Ebenso wie in vielen anderen Ländern gibt es bei einer Scheidung auch Scheidungskosten. Um die finanziellen Auslagen möglichst gering zu halten, ist eine Scheidungsmediation empfehlenswert. Möchten Sie und Ihr Ehepartner auf möglichst friedlichen Wegen eine schnelle Scheidung in Österreich vollziehen und gleichzeitig unangenehme rechtliche Folgen einer Scheidung vermeiden, dann ist die Mediation eine hervorragende Alternative zur klassischen Rechtsberatung. Speziell ausgebildete Mediatoren vermitteln in Konfliktsituationen zwischen den Beteiligten und bleiben dabei überparteilich. Hierbei kann es sich um Therapeuten oder Rechtsanwälte mit Zusatzqualifikation handeln. Besonders letztere bieten Ihnen fundiertes Rechtswissen und praktische Erfahrung, um Sie adäquat beraten zu können.
So kann Ihnen ein Anwalt für Scheidungsrecht helfen
Stehen Sie bei Ihrer Scheidung vor einem Konflikt, der nicht mithilfe von konstruktiven Gesprächen bewältigt werden kann, sollten Sie einen Scheidungsexperten wie einen Scheidungsanwalt in Wien, Linz, Graz, Salzburg, Klagenfurt oder diesen Orten in Österreich heranziehen. Gehen Sie auf Nummer sicher, indem Sie sich über alle rechtlichen Folgen der Scheidung informieren und absichern. Wie sie den besten Scheidungsanwalt finden, erfahren Sie in unserem Leitartikel.
Prinzipiell besteht in Österreich zwar keine Anwaltspflicht, jedoch kann eine adäquate Rechtsberatung bei Scheidungen Sie vor Benachteiligungen bewahren. Des Weiteren ist die Gesetzeslage nicht immer eindeutig und für Laien verwirrend, sodass man leicht den Überblick verliert. Eben jenes Unwissen über die eigenen Rechte und Pflichten kann fatale Auswirkungen haben. Denn sobald die Scheidung vollzogen ist, können Sie Ihre Ansprüche nicht mehr geltend machen.
Ein Rechtsanwalt für Scheidungsrecht hilft Ihnen dabei, das eheliche Vermögen gerecht aufzuteilen und gegebenenfalls Ihre Unterhaltsansprüche geltend zu machen. Selbst wenn die Anwaltskosten zunächst hoch erscheinen, sollten Sie stets die möglichen finanziellen Nachteile in der Zukunft bedenken. Versäumen Sie es beispielsweise Ihre Unterhaltsansprüche im Verlauf des Scheidungsverfahrens geltend zu machen, verlieren Sie eventuell auch Ihren Anspruch auf Witwenrente. Darüber hinaus hat der Verzicht auf Unterhalt auch sozialversicherungsrechtliche Konsequenzen.
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